Marsch des Lebens Ausstellung Tübingen Reisegruppe Israel

Leben mit einem unsichtbaren Rucksack

In dieser Woche kam eine Gruppe israelischer Familien, die in Deutschland ihre Bar/Bat-Mizwa Reise machen, in die Marsch des Lebens Ausstellung in Tübingen. Es waren vor allem Kinder und Jugendliche, aber auch einige Großeltern dabei. Zwei Mitglieder der Marsch des Lebens Bewegung erzählten über das Schweigen ihrer Familie zu den Verstrickungen in die Verbrechen des Nationalsozialismus und wie sie dieses Schweigen gebrochen haben. Wir berichteten über die Märsche weltweit und wie viele Menschen gegen Antisemitismus und für Israel auf die Straße gehen.

Als es die Möglichkeit gab Fragen zu stellen, meldete sich ein älterer Mann, namens Erez. Unter Tränen erzählte er auf Deutsch, dass seine Familie aus Lodz in Polen stamme und fast alle von ihnen in Auschwitz ermordet wurden. Seine Mutter habe Auschwitz überlebt, aber wollte nie darüber sprechen. Als er sie dazu befragte, antwortete sie: “Ich hatte ein sehr schweres Leben. Ich will dich nicht damit belasten – es ist besser, wenn du es nicht weißt!” Nur mit der Enkelin, mit der er die Bat-Mizpa-Tour macht, wollte die Mutter überhaupt sprechen.
“Es ist für mich sehr schwer, euch zu hören – Aber ich möchte Danke sagen!”, sagte Erez. Das Leben im Schweigen sei wie ein Rucksack, den man sein ganzes Leben mitschleppe. 

Viele der 37 Besucher bedankten sich mit Tränen in den Augen für die persönliche Aufarbeitung und die Liebe zu Israel, die sie im Marsch des Lebens spürten!

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