Israels neue Realität Wie geht es weiter?

Israels neue Realität

Wie geht es unseren March of the Nations Partnerstädten während des Krieges?

Im Mai 2023 marschierten hunderte March of the Nations Teilnehmer an verschiedenen Orten Israels zusammen mit den Einwohnern für eine friedliche und gemeinsame Zukunft. Nach dem Terrorakt am 07. Oktober und dem folgenden Krieg sind viele dieser Orte direkt betroffen. Wir haben mit den lokalen Veranstaltern in Ashkelon und Merchavim im Süden und Metulla im Norden Israels gesprochen, Orte die vom Terror der Hamas und Hisbollah besonders betroffen sind.

Yaakov aus Aschkelon

Über tausend Raketen wurden in den letzten vier Wochen auf die Stadt geschossen, wovon circa einhundert im Stadtgebiet eingeschlagen sind. Ein Viertel der Bewohner hat keinen Schutz, keinen eigenen Bunker. 30 Sekunden Zeit verbleiben bei Alarm, um in einen Bunker oder in das Treppenhaus zu flüchten. Wenn man im Auto unterwegs ist, muss man aussteigen, sich auf den Boden legen oder zu einem Gebäude rennen. Wir haben das in der Vergangenheit zwar schon erlebt, aber nicht in der Fülle wie jetzt. Hätten wir keinen Iron Dome, wären bereits hunderte Einwohner tot. In den letzten Tagen ist es sehr ruhig geworden in Ashkelon, viele Geschäfte und Behörden haben geschlossen, mehrere tausend sind zu Verwandten weggezogen. Die Preise sind stark gestiegen und viele Familien haben Probleme, noch alles bezahlen zu können. Deshalb hat die Stadtverwaltung durch Spenden Lebensmittel und Medizin für Schwächere und Ältere bereitgestellt. Was wir von euch brauchen: Dass ihr der Welt erklärt, dass wir gegen Terroristen kämpfen, deren Lebensweise konträr zu unserer ist und es nur ohne sie einen Weg zum Frieden geben wird.

Aniela aus Metulla

Unsere gesamte Ortschaft wurde evakuiert. Von drei Seiten ist die Grenze zum Libanon teilweise nur 15 Meter entfernt. Aufgrund der Gefahr durch die Hisbollah dürfen wir wahrscheinlich für Monate nicht mehr zurück. Wir konnten nicht mal das Nötigste packen. Die meisten Einwohner sind jetzt in einem Hotel untergebracht. Mein Mann kann nicht auf seine Felder zurück um die Ernte einzuholen. Wir verdienen jetzt kein Geld. Mein Wunsch an euch: Steht an unserer Seite! Bekämpft allen Antisemitismus! Beweist, dass die Hamas Barbaren sind. Stoppt den Hass!

Quina aus Merchavim

Bei dem Überfall der Hamas am
7. Oktober wurden 19 Personen aus Merchavim ermordet. Viele stehen noch unter Schock. Die Hamas war sehr nahe. Quina leitet ein Tageszentrum für Holocaust-überlebende. In den Wochen nach dem Angriff sind die meisten hier zuhause geblieben und haben sich nicht mehr raus getraut. Nicht jeder hat einen Bunker im Haus, was schwierig ist bei all den Raketenangriffen. Nach zwei Wochen haben wir über 100 Schoaüberlebenden für vier Tage nach Eilat gebracht, um sich zu erholen. Der Anschlag hat alte Wunden geöffnet und alte Bilder aus dem Holocaust wieder ins Gedächtnis gerufen. Einige haben Depressionen bekommen. Wir konnten zum Glück psychologische Hilfe zur Verfügung stellen. Wir besuchen die
Holocaustüberlebenden in Merchavim jeden Tag und schauen nach ihnen. Freiwillige von den Moshavim bringen ihnen Lebensmittel und Medikamente. Für morgen habe ich Taschen mit Spielen vorbereitet, damit sie sich ablenken. Denn sie schauen die meiste Zeit Nachrichten, was nicht gut für sie ist. Wir hören hier jeden Tag das Bombardement in Gaza. Die Älteren sind zudem traurig, weil sie Angst haben um ihre Enkel in der Armee. Ich wünsche mir von unseren Freunden weltweit: Betet für Ruhe und Frieden!

 

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