9. internationale Marsch des Lebens Konferenz – Am Israel Chai!

Vom 10. bis 12. Februar 2024 fand im TOS Gemeinde- und Konferenzzentrum in Tübingen die 9. Marsch des Lebens Konferenz statt. Unter dem Titel “Never Again – Now More than Ever!” kamen Organisatoren und Unterstützer aus 24 Nationen zusammen, um sich gemeinsam gegen Antisemitismus aufzustellen.

Auf der Konferenz wurde das Motto für die diesjährigen Märsche des Lebens rund um den Holocaustgedenktag Jom HaSchoa bekannt gegeben: “Am Israel Chai – Das Volk Israel lebt!” Es ist die Reaktion der Bewegung auf den brutalen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 und den aktuell weltweit sichtbaren Antisemitismus.

Die Konferenz begann am Samstagmorgen mit richtungsweisenden Impulsen, unter anderem von Jobst Bittner. Er betonte die dringende Notwendigkeit einer neuen Strategie im Kampf gegen Antisemitismus und ermutigte dazu, offen für Israel einzustehen. Heinz Reuss wies auf die alarmierende Zunahme des Antisemitismus weltweit hin und warnte vor der Gleichgültigkeit der breiten Öffentlichkeit gegenüber antisemitischen Vorfällen.

Angehörige der entführten israelischen Geiseln, die per Zoom zugeschaltet waren, erzählten von ihren erschütternden Erlebnissen, darunter Rosita Ziv, die Mutter von Shlomi Ziv. Shlomi hatte als Teil der Security das Gelände des Nova-Festivals gesichert, das am 7. Oktober von Hamas-Terroristen überfallen worden war und bei dem über 350 Menschen getötet wurden. Rosita appellierte an die internationale Gesellschaft und Politik, alles zu unternehmen, um die Entführten aus dem Gazastreifen zurück zu bringen.

Am Nachmittag fanden verschiedene Workshops und Seminare statt, darunter mit Alfred Garwood, einem Holocaust-Überlebenden und Psychoanylytiker aus Großbritannien, der seine bewegende Lebensgeschichte erzählte. Er war als Kind in Bergen-Belsen medizinischen Versuchen zum Opfer gefallen und hilft heute anderen Überlebenden bei der Bewältigung von Traumata.

Höhepunkt der Konferenz war der Abend zu Ehren Israels. Mit dabei waren Michael Kashi von der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg und Christian Gehring, Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg. Beide betonten die Notwendigkeit, nicht nur “Nie wieder” zu sagen, sondern auch danach zu handeln. Arye Sharuz Shalicar, Militärsprecher der IDF, schilderte eindrucksvoll seine aktuellen und auch persönlichen Erfahrungen vom Leben in Israel.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der deutsch-israelischen Mezzosopranistin Shai Terry und Künstlern aus der Marsch des Lebens Bewegung. Im Zentrum des Abends stand die bewegende Geschichte von Alexej Heistver, einem Überlebenden des Ghettos in Kaunas, Litauen. Auch er war Opfer medizinischer Versuche. Nachdem Alexej das Gaumenzäpfchen entfernt wurde, verlor er die Fähigkeit zu sprechen. Er und sechs weitere Kinder wurden von litauischen und russischen Frauen aus dem KZ Kauen geschmuggelt und bis zur Befreiung versteckt.

Die Teilnehmer verließen die Konferenz mit neuer Entschlossenheit, sich aktiv gegen Antisemitismus einzusetzen und in diesem Jahr Märsche des Lebens in ihren Städten zu organisieren.

Artikel in der GEA über den Abend zu Ehren Israels:
https://www.gea.de/neckar-alb/kreis-tuebingen_artikel,-abend-zu-ehren-israels-im-t%C3%BCbinger-tos-gemeindezentrum-_arid,6863900.html

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