Schmerz, Trauer, Wut, Hass Umgang mit Gefühlen nach dem Tod der Bibaskinder

Die Islamwissenschaftlerin und Journalistin Carmen Shamsianpur wendet sich im folgenden Beitrag an Christen, die Israel unterstützen und gibt ihnen Hinweise für einen guten Umgang mit den erschütternden Nachrichten über den Tod der Bibas-Kinder und die Trauer in Israel.

Ich habe einen sehr unterschiedlichen Umgang mit den Nachrichten aus Israel und besonders über den Tod der Bibas-Kinder beobachtet. Einige haben im Minutentakt die Bilder auf Social-Media verfolgt, sich sehr eng identifiziert, bis zuletzt auf ein Wunder gehofft und dann ein emotionales Inferno erlebt. Andere wissen mit dem Namen „Kfir Bibas“ nichts anzufangen. Wie können wir also einen guten Umgang mit der Situation in Israel finden?

 Ich finde es richtig und wichtig, informiert zu sein und sich von den Ereignissen treffen zu lassen. Ich selbst versuche, möglichst im Detail die Geschichten der Geiseln, nicht nur der Bibas-Familie, zu kennen. Denn wir erleben vor unseren Augen eine Neuauflage sowohl  von vernichtendem Judenhass als auch von Gleichgültigkeit und Verdrängungsmechanismen, die mit denen der NS-Zeit vergleichbar sind. Wir sind gewissermaßen Zeitzeugen. Zu viel Distanz, auch wenn sie dem Selbstschutz dient, ist gefährlich.

Gleichzeitig kann die Beschäftigung mit dem Thema in seelische Selbstgeißelung, Depression, Hass auf die Täter sowie in eine Vorwurfshaltung gegen Gott umschlagen. Das alles sind Alarmsignale.

Was können wir tun? Ein paar Vorschläge für die kommenden Wochen:

Lies die Bibel und verkünde das Wort Gottes über der Situation. Gott hat den Ausweg. „Kehrt heim, ihr Gefangenen, in die Stadt, die euch Schutz bietet!“, steht in Sacharja 9. „Ihr habt nicht vergeblich gehofft! Heute verspreche ich euch: Ihr werdet doppelt entschädigt für das, was ihr erlitten habt!“

Auch ich habe mit Gott darüber gerungen, wie Yarden Bibas jemals doppelt entschädigt werden kann. Die Antwort: Hiob starb „in hohem Alter nach einem reichen und erfüllten Leben“. Der Schlüssel dafür war nicht, dass er nach dem Tod seiner Kinder noch einmal „sieben Söhne und drei Töchter“ bekam, sondern eine persönliche Begegnung mit Gott. Dafür können wir beten.

Wenn es dich emotional zu sehr runterzieht, setze dir Zeiten, in denen du auf Nachrichten verzichtest. Nimm dir Zeit im Gebet und sprich mit deinen geistlichen Leitern darüber. Du sollst dich nicht schlecht fühlen, nur weil du gleichzeitig deinen Alltag lebst und genießt. Nimm dir Israel zum Vorbild, das trotz aller Traumata nicht in Depression versinkt. Schau dir Yuval Raphael an, die sich am 7. Oktober viele Stunden lang unter den Körpern ihrer sterbenden Freunde totstellen musste, um zu überleben. Die Hobby-Sängerin wird Israel beim EuroVision-Song-Contest vertreten. Wenn sie die Bühne betritt, strahlt sie das blühende Leben aus.

Der Schmerz über Ariel und Kfir Bibas darf nicht verdecken, dass Gott Israel zur selben Zeit vor einem neuen Großanschlag bewahrt hat. Riesige Bomben detonierten frühzeitig, weil Terroristen die Uhren falsch eingestellt hatten. Parallel zu den Bombenangriffen waren allem Anschein nach Selbstmordattentate und Entführungen geplant. Nichts davon hat funktioniert. Lasst uns Gott darüber anbeten und um mehr Wunder bitten, damit alle Geiseln zurückkommen und die Hamas nicht weiter bestehen kann.

Wenn du mit Israel trauerst und weinst, lass es deine israelischen Freunde wissen. Sei dabei jemand, der Trost spendet, nicht jemand, der Trost sucht. Sag ihnen, dass du in dieser schweren Zeit mit ihnen weinst, an sie denkst und für sie betest. Sag ihnen, dass der Gott Israels sie nicht vergessen hat und für sie streitet.

Wenn dich die Situation in Israel nicht berührt, mache ein Bibelstudium zu Gottes Liebe für Israel und nimm dir dazu Zeiten in Gottes Gegenwart. Du verpasst das Zentrum seines Herzens, wenn du diese Liebe nicht mit ihm teilst. Melde dich unbedingt zum March of the  Nations in diesem Jahr  in Israel an, vor allem dann, wenn du noch nie dort warst und es auch nicht vorhattest. Das kann ein Schlüssel für dein ganzes Leben sein. Mit den Worten einer jemenitischen Monarchin sollst du von Herzen sagen können: „Gott liebt Israel und will, dass es nie untergeht!“ (2. Chr. 9,8).

Entmenschliche nicht die Palästinenser. Ich habe sogar die Bezeichnung „Untermenschen“ gelesen. Hass macht dich, wie Jobst Bittner gesagt hat, „zu einem Gefangenen des Todessystems der Hamas“. Palästinenser sind nicht alle Monster. Der Hass ist nicht in ihren Genen angelegt. Sie sind ein irregeleitetes, in höchstem Maße politisch missbrauchtes Volk. Wenn man eine geistliche Kontinuität der Palästinenser mit den Philistern annimmt, sagt Gott, dass er „ihren Hochmut brechen“ und „ihren abscheulichen Opfermahlzeiten ein Ende bereiten“ wird. Aber: „Die überlebenden Philister dürfen sich zu meinem Volk zählen und werden dann als Sippe im Stamm Juda gelten“ (Sach 9,6f). Was für eine Vision! Wenn du denkst, es gibt keine Palästinenser, die sich gegen den Hass stellen, schau dir Ahmad Mansour und Hamza Howidy in Deutschland an sowie Ahmed Fouad al-Khatib in den USA.

Das palästinensische Volk braucht – nachdem die Hamas entwaffnet ist – sicherlich nicht in erster Linie einen eigenen Staat, aber auch keine Umsiedlung, sondern eine Umerziehung, ähnlich der Entnazifizierung von NS-Deutschland. Dafür braucht es Nationen und Menschen, die sich dort jahrzehntelang engagieren werden, wie die USA und andere es in Deutschland getan haben. Bislang sieht sich Deutschland nicht in dieser Rolle, sondern hat ganz maßgeblich und wissentlich Terrorpropaganda finanziert und tut es immer noch. Während Geld in den Terror über Umwege geflossen ist, wurde das Bildungssystem direkt finanziert, trotz bekannter antisemitischer Hetze und Terrorverherrlichung ab dem Kindergartenalter. Die Organisation IMPACT-se hat regelmäßig alle Schulbücher unter die Lupe genommen und die Berichte veröffentlicht. Sie wurden ignoriert. Die neue deutsche Regierung wird sich daran messen lassen müssen, ob sie damit weitermacht. Lasst uns für diesen Punkt beten und Bürger sein, denen das nicht egal ist und die ihre Stimme erheben.

Der Aufruf, sich für den March of the Nations anzumelden, gilt natürlich für alle! 

Lasst uns im Mai zusammen in Jerusalem sein!

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