Grußwort zu den Märschen des Lebens um Jom ha Schoa 2024 von Jobst Bittner

Liebe Freunde,

ich grüße herzlich alle Teilnehmer zu dem Marsch des Lebens und wünsche eine erfolgreiche Veranstaltung!

Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober zeigt der Antisemitismus weltweit seine hässliche Fratze. Der Judenhass ist offen zurückgekehrt. Niemand hätte es für möglich gehalten, dass 80 Jahre nach dem Holocaust auf den Straßen der Welt „Tod den Juden“ geschrien und die Vernichtung jüdischen Lebens propagiert wird! An Universitäten werden Juden attackiert, beschimpft und ausgegrenzt. In sozialen Medien wird ohne Zurückhaltung gegen Juden gehetzt.

Ich bin nicht überrascht, dass seit dem Massaker vom 7. Oktober und seitdem Israel als Reaktion gegen die Hamas in Gaza militärisch vorgeht, eine offen zur Schau gestellte Judenfeindlichkeit auf der ganzen Welt zugenommen hat! Antisemitismus gibt es in jedem Land und in jeder Stadt weltweit! Israelhass gibt es schon seit langer Zeit.

Denken Sie zurück an die jüdische Geschichte bis zu Moses in Ägypten und der Befreiung Israels aus der Sklaverei. Die biblische Überlieferung sagt: Gott hat Israel erwählt. Von den alten ägyptischen Pharaonen an bis zu den jüngsten Ereignissen haben antisemitische Einstellungen zu Feindschaft, Pogromen, Hass und Gewalt gegenüber dem jüdischen Volk geführt.

König David wurde von Feinden bedrängt und betete in einem Psalm: HERR, sei mir gnädig; sieh an mein Elend unter meinen Feinden, der du mich erhebst aus den Toren des Todes, dass ich erzähle all deinen Ruhm, in den Toren der Tochter Zion!(Ps. 9,14)

Der Prophet Sacharja schaute bis in die heutige Zeit und schrieb: Ich werde Jerusalem für alle Völker zum Laststein machen. Alle Völker auf Erden, die sich gegen Jerusalem versammeln, werden sich dabei selbst verletzen!(Sach. 12,3)

Und der Prophet Jesaja rief: Mache dich auf, werde Licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und die Völker werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht.(Jes. 60,1-3)

Deswegen stehen wir hier mit zehntausenden Teilnehmern der Marsch des Lebens Bewegung
in mehr als 100 Städten in 20 Nationen und proklamieren angesichts des Antisemitismus
und Judenhass in unserer Nation:
Um Zions willen will ich nicht schweigen, und um Jerusalems willen will ich nicht innehalten, bis seine Gerechtigkeit aufgehe wie ein Glanz und sein Heil brenne wie eine Fackel, dass die Völker sehen deine Gerechtigkeit und alle Könige deine Herrlichkeit.(Jes. 62,1-2)

Wir wissen, dass sich der Antisemitismus in der heutigen Zeit hinter rechtsnationalem, linksliberalem, nationalistischem, humanistischem, islamistischem und auch christlichem Israelhass verbergen kann. Wer heute ruft: „From the River to the See, Palestine will be free“ solidarisiert sich mit dem radikalen Terror, der Israel vernichten will.

Wir erinnern heute an die Geiseln in den Tunneln der Hamas, die bis zu diesem Tag den Horror des Holocaust am eigenen Leib erleben müssen und rufen gemeinsam: „Lasst sie frei!“

Wir erinnern ebenso an die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen, die vom Terror der Hamas als Schutzschild missbraucht und ihrem Schicksal überlassen wird.

Wir erinnern an die Millionen Menschen im Iran, die unter dem Unrechtsregime der Mullahs leiden. Ihre Menschenrechte werden mit Füßen getreten und Hunderte enden jährlich am Galgen des iranischen Regimes.

Wir erinnern an die jüdische Bevölkerung unseres Landes, die zunehmend unter antisemitischer Bedrohung leidet!

Wir erklären gemeinsam, dass wir unsere Stimme gegen jede Form von Antisemitismus und Judenhass in unserem Land erheben!

Wir erklären gemeinsam, dass jüdisches Leben in unserem Land ein kostbarer Schatz und eine Segensquelle ist.

Wir erklären gemeinsam, dass wir unabhängig von der israelischen Politik
in dieser Zeit mehr denn je solidarisch in Freundschaft an der Seite Israels stehen.

Wir rufen gemeinsam dazu auf, dass jede Unterstützung islamistischen Terrors in unserem Land gebrandmarkt und verschwinden muss.

Liebe Freunde, wer seine Stimme erhebt, fängt bei sich selbst an! Wenn wir den Weckruf in dieser Zeit nicht hören, wird die nächste Welle von Antisemitismus und Judenhass noch größer sein! Wir können heute wieder wie unsere Vorfahren Mitläufer sein und durch unser Schweigen schuldig werden. Es ist nicht genug „Nie wieder“ zu sagen, wenn wir verhindern wollen, dass Antisemitismus immer mehr in Gewalt übergeht.

Deswegen schwimmen wir bei unseren Märschen des Lebens nicht mit dem Strom der Zeit, sondern erzählen die Wahrheit über unsere Familien. Hier hören wir die Erinnerungen von Holocaustüberlebenden und ihren Nachkommen. Und hier erzählen ebenso ehemalige Antisemiten und Judenhasser ihre Geschichte und die ihrer Familien und bitten um Vergebung.

Ich weiß nicht, wann es geschehen wird und doch wird es passieren: Der Spuk des Antisemitismus wird vergehen und die hässliche Fratze des Judenhasses wird ihr Gesicht verlieren! Denn das jüdische Volk ist berufen und erwählt zu leben.

Deswegen rufen wir bei den Märschen des Lebens 2024 zusammen mit allen Freunden auf den Straßen und Plätzen dieser Welt: „Am Israel Chai!“ Das Volk Israel lebt!

So wünsche ich allen Teilnehmern und Ihnen ganz persönlich einen erfolgreichen und gesegneten Marsch des Lebens 2024!


Jobst Bittner

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