Chanukka Tage 2019 in Tübingen

Kein anderes jüdisches Fest scheint eine so passende Antwort auf den aktuellen Antisemitismus zu sein wie Chanukka. Es ist das jüdische Lichterfest, bei dem an die Wiedereinweihung des Zweiten Tempels in Jerusalem 164 v. Chr. erinnert wird.

Chanukka Veranstaltungen

DIE FLUCHT NACH VORNE

Zeitzeugengespräch mit Ruth Michel

Mittwoch, 27.11.2019, 18:30-20:00 Uhr
Kronenstraße 9

Ruth Michel wurde als Ruth Rosenstock 1928 in Königsberg geboren und zog sieben Jahre später mit ihrer Familie in das damals polnische Mikuliczyn. Dort erlebte sie zunächst den Einmarsch der Roten Armee und schließlich 1941 die Besetzung durch die deutsche Wehrmacht. Nachdem ihr jüdischer Vater sich versteckt halten musste, kümmerte sie sich um den Lebensunterhalt der Familie, indem sie Haushaltsgegenstände gegen Essen eintauschte.
Im Dezember 1941 wurde ihr Vater zusammen mit allen anderen jüdischen Einwohnern der Stadt verhaftet und im Waldzwischen Mikuliczyn und Tatarow erschossen. Als polnische Zwangsarbeiterin getarnt, floh sie mit ihrer christlichen Mutter zurück nach Königsberg, wo sie das Ende des Krieges miterlebte.

GESCHICHTEN AUS DER KÜCHE

Israelisch kochen

Donnerstag, 28.11.2019, 18:00–20:00 Uhr
Kronenstraße 9

Jede Woche bekocht Petra Hennig im Marsch des Lebens Haus in Caesarea/Israel besondere Gäste: Holocaustüberlebende aus verschiedenen Städten Israels kommen zu ihr, um ein schönes Mittagessen in Gemeinschaft zu verbringen. Viele von ihnen leben unter der Armutsgrenze und sind sehr einsam. Es sind kostbare Stunden, die oft ein Leben für immer verändern.
In diesem kleinen israelischen Kochkurs wird Petra Hennig mit den Teilnehmern einige typische Gerichte kochen und dabei die Geschichten der Holocaustüberlebenden erzählen

Anmeldung unter: info@marschdeslebens.org oder 07071-1389879

CRASHKURS JIDDISCH

Für Anfänger/innen ohne Vorkenntnisse

Freitag, 29.11.2019, 16:30–18:00 Uhr
Kronenstraße 9

„Meschugge“, „Chuzpe“, „Tacheles“ – diese Wörter sind nur einige Spuren des Jiddischen in der deutschen Sprache. Vor dem 2. Weltkrieg wurde Jiddisch von ca. 12 Millionen Juden im Alltag gesprochen. Jiddisch ist der Schlüssel zu einer faszinierenden Kultur, die vor 1.000 Jahren im Rheinland entstand und in Osteuropa zur Blüte kam. Trotz der profunden Zerstörung im Holocaust, findet man diese Kultur noch heute auf der ganzen Welt. Als Hybride aus Mittelhochdeutsch, Hebräisch, slawischen und anderen Sprachen ist Jiddisch ein Genuss für alle Sprachenliebhaber. Es ist immer noch eine lebendige Kultursprache, der wir im Unterricht durch Buchstaben, erste Konversationen und ein traditionelles jiddisches Lied begegnen werden

Anmeldung unter: info@marschdeslebens.org oder 07071-1389879

CHANUKKA KREATIV

Ein Nachmittag für Kinder

Samstag, 30.11.2019, 15:00–17:00 Uhr
Kronenstraße 9

Chanukka ist ein Fest der Familie, bei denen die Kinder voll auf ihre Kosten kommen. Beim kreativen Nachmittag werden wir zusammen Dreidl spielen, den achtarmigen Leuchter –die Chanukkia – basteln und die Geschichte des Wunders der Ölvermehrung als interaktives Theater kennenlernen.

Anmeldung unter: info@marschdeslebens.org oder 07071-1389879

 

Ausstellungszelt

“ICH HABE NICHTS GEGEN JUDEN, ABER …”
Antisemitismus im Spiegel der Stadt- und Familiengeschichte

Mittwoch, 27.11.2019 bis Freitag, 29.11.2019
Holzmarkt Tübingen

Der Anschlag in Halle hat viele Menschen in Deutschland erschüttert. Die jüdische Gemeinde ist nur knapp einem Blutbad entgangen. Überall werden nun Stimmen laut, wer daran schuld sei und was man dagegen tun müsste. Meist blickt man dabei nur auf den Antisemitismus der anderen. Doch was findet sich im Spiegel der eigenen Stadt- und Familiengeschichte?

FÜHRUNG DURCH DIE AUSSTELLUNG
“Aufdecken – Entdecken – Das Schweigen brechen”

Die 2013 eröffnete Ausstellung „Nie wieder schweigen“ befasst sich mit der Rolle Tübingens im Nationalsozialismus und dessen Auswirkung auf Europa. Mehr als 10.000 Besucher haben die Ausstellung gesehen und waren von ihrer Botschaft tief berührt. Die neu gestaltete Erweiterung erzählt über die Nachkriegszeit in Deutschland und den langen Weg der Aufarbeitung in Tübingen und deutschlandweit. Sie nimmt mit hinein in die Versöhnungsarbeit der Marsch des Lebens Bewegung, bei der Nachfahren der Täter ihr Schweigen über die Rolle der eigenen Familie brechen.

Öffentliche Führungen:
27.–29.11.2019, jeweils um 15:00 Uhr | 30.11.2019 um 11:00 Uhr

 

Unterstützen Sie uns durch Ihre Spende

Die Chanukka-Tage werden ausschließlich durch Spenden finanziert und können daher kostenfrei angeboten werden. Während den Veranstaltungen gibt es die Möglichkeit, sich mit einer Spende zu beteilien oder auch direkt hier.

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