Auf den Spuren des Todes

Vorbereitungsreise für einen Marsch des Lebens von Iasi/Rumänien nach Odessa/Ukraine

In den Jahren 1940-1944 wurden zwischen 280.00-300.000 Juden in Rumänien ermordet. Darunter auch tausende ukrainische Juden, die von rumänischen und deutschen Soldaten auf dem Weg Richtung Osten getötet wurden. Die blutige Spur führt von Rumänien, ins heutige Moldawien bis nach Odessa in der Ukraine, wo innerhalb weniger Tage mindestens 25.000 Juden erschossen wurden.

Ein Team vom Marsch des Lebens folgte dieser Route durch die drei Länder, um einen zukünftigen Marsch des Lebens vorzubereiten. Sie starteten in der Universitätsstadt Iasi im Nordosten Rumäniens, wo Ende Juni 1941 über 13.000 jüdische Bürger der Stadt grausam ermordet wurden. Das Team besuchte den Bahnhof, von wo aus die sogenannten Todeszüge losgefahren waren. Unter Beteiligung der lokalen Bevölkerung waren die Juden in geschlossene Güterwagen gesperrt worden, die man luftdicht verriegelte. Die Züge fuhren acht Tage, bis die meisten im Innern tot waren.

Von Iasi fuhr das Team aus Tübingen weiter nach Chisinau in Moldawien, wo sie die örtliche Synagoge und die Orte des Holocaust besuchten. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Juden die größte Bevölkerungsgruppe der Stadt gewesen. Während der deutschen Besetzung kam es in der Stadt zu systematisch organisiertem Massenmord unter dem Kommando von Paul Zapp, der einige Jahre in Tübingen gelebt und gearbeitet hatte.

Mit Seminaren zur persönlichen Aufarbeitung ermutigte das Team in jeder Stadt dazu, sich der schrecklichen Wahrheit zu stellen und heute Antisemitismus und Israelhass im Land nicht zu dulden. Die Begegnungen mit Überlebenden und der jüdischen Gemeinde waren sehr bewegend. Besonders erschütternd war es zu sehen, wie wenig in den Städten von dem einstmals blühenden jüdischen Leben übrig geblieben ist. In Iasi wurde 1877 die erste Version des Gedichts geschrieben, das später die israelische Nationalhymne wurde: haTikwa – die Hoffnung.
Ein zukünftiger Marsch des Leben will an diesen Orten erinnern, sich für Versöhnung einsetzen und die Stimme für das jüdische Leben dort erheben.

 

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