Vom 14. bis 16. Februar 2025 fand im TOS Gemeinde- und Konferenzzentrum in Tübingen die 10. Marsch des Lebens Konferenz unter dem Motto „Unerschrocken. Für jüdisches Leben und Israel“ statt. Organisatoren, Unterstützer und Interessierte aus über 25 Nationen kamen zusammen, um Impulse gegen Antisemitismus zu erhalten und sich für die kommende Saison zu vernetzen.
Die Konferenz begann am Freitagabend mit dem Bericht von Ilan Dalal, Vater von Guy Dala-Gilboa, der am 7. Oktober von der Terrororganisation Hamas als Geisel genommen wurde. Mit Bildern und Videos berichtete er von den schrecklichen Ereignissen des 7. Oktober. Die Schilderungen von Ilan Dalal bildeten einen erschütternden und gleichzeitig wegweisenden Auftakt für die Konferenz.
Das Wochenende stand ganz im Zeichen von Vorträgen, Seminaren und persönlichen Berichten. Jobst Bittner, Gründer und Präsident der Marsch des Lebens Bewegung, sprach am Vormittag über die Wurzeln des Antisemitismus und die Notwendigkeit, für Israel auf die Straße zu gehen und öffentlich die Stimme zu erheben. “Wir können Antisemitismus nur bekämpfen, wenn wir unsere Familiengeschichte aufarbeiten”, war nur eine der zentralen Aussagen, die die ganze Konferenz prägen sollten.
Am Nachmittag sprach die Aktivistin und freie Journalistin Sarah Maria Sander über die tendenziöse Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland und Antisemitismus in den sozialen Netzwerken. Ein besonderes Highlight war jedoch der Abend zu Ehren Israels. Neben besonderen künstlerischen Beiträgen wie dem von Bar Zemach, Solohornist und Schofarist im West-Divan Orchestra, berichtete Gita Koifmann, Holocaust-Überlebende aus Israel, von ihren erschütternden Erlebnissen während der Shoa, aber auch von den schrecklichen Nachwirkungen des 7. Oktober: “Ich habe den Holocaust überlebt und mein Mann und ich haben alle Kriege in Israel miterlebt, aber der vom 7. Oktober ist der schlimmste”.
Schließlich wurde das neue Motto der Märsche des Lebens 2025 veröffentlicht: “Wir schweigen nicht! Für Israel und gegen Antisemitismus”. Mit diesem Aufruf, gemeinsam für Israel aktiv zu werden und selbst Märsche des Lebens zu organisieren, ging ein besonderer Tag zu Ende.
Michel Gourary, europäischer Direktor von March of the Living, bedankte sich am Sonntagmorgen bei den Teilnehmern: „Ihr habt den Mut, aufzustehen und eure Stimme gegen Antisemitismus und für Israel zu erheben. Ich verneige mich vor euch als den Mutigen unter den Völkern“. In einer Podiumsdiskussion mit Ilan Dalal, Aniella Goldberg aus Metulla im Norden Israels und Igal Even-Ziv, Direktor des israelischen Marsches des Lebens, wurde über die herausfordernde Situation in Israel, aber auch über die Hoffnungen der Israelis für die Zukunft gesprochen. Igal Even-Ziv lud die Konferenzteilnehmer schließlich ein, in diesem Jahr zum March of the Nations nach Israel zu kommen: “Wir brauchen euch. Wir brauchen euch alle. Ihr könnt es schaffen. Kommt im Mai nach Israel!
Die Teilnehmer verließen die Konferenz mit neuer Entschlossenheit, selbst aktiv zu werden und in ihren Städten Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Die 10. Marsch des Lebens Konferenz wurde so zu einem kraftvollen Impuls, sich unerschrocken für jüdisches Leben und Israel einzusetzen.